19:00
Veranstaltungsort
GRUPPE 94
Wir starten in der Gruppe 94 eine Seminarreihe rund um das Thema „Ernährung – gesundes Essen“.
Bei den Treffen einmal im Monat geht es um gemeinsamen Erfahrungsaustausch hinsichtlich guter Ernährung, den Körper aufbauen, gesundes Essen, Gesundheit fördernde Lebensmittel, Vermeidung von Krankheit und Aufbau des Immunsystems.
Die Gruppe ist offen und kostenlos und findet erstmals bis Sommer statt. Einstieg ist jederzeit und auch nur zu Einzelabenden möglich.
Termine: 14.6./4.7. jeweils 19-21 Uhr, Gr94
Geleitet wird die Gruppe von Christa Kaderavek und Thomas Schmitt.
Herzliche Einladung zum Mitmachen und guten Appetit!
BERICHTE:
Essenslust und Lebenskraft
Themen vom Treffen im April
Darmsanierung: Das Ausprobieren von probiotischen Mitteln führte bei einer Teilnehmerin nicht zum gewünschten erfolg. Dieses Mittel beinhaltete auch eine Menge Zucke, fermentierte Säfte sind da eher geeignet (Kombucha Pro Trunk). Gute Erfahrung gab es bei drei Wochen einen halben Liter Acidophilus Milch und zusätzlich Diät (Fleisch und Wurst weg). Dann Fasten: Nach Vorbereitung (Kühlschrank leer, Bittersalz trinken zur Darmentleerung) 7 – 14 Tage nichts essen, Smoothies und klare Suppe trinken, das gab gute Energie.
Zucker wird im Körper rasch umgesetzt, dann braucht man wieder etwas. Salz und Zucker sind Geschmacksverstärker, alles andere wird betäubt. Wenn man Zucker weglässt, braucht es einige Zeit, bis die anderen Geschmacksrichtungen „erwachen“. Nach langer Zeit wieder Zucker essen: es schmeckt nicht mehr, sagte eine Teilnehmerin. Bei anderen ist das nicht so: Schokolade beruhigt.
Proteine sind jetzt grad en vogue: Nehme ich genug Proteine zu mir? Die Menge, die pro Tag bei der Reha empfohlen wurde, ereiche ich nicht. Tatsache ist, dass man wohl auf Kohlehydrate verzichten kann, auf Proteine dagegen nicht. Es gibt sogar eine Diät, bei der man Fleisch isst und auf Kohlehydrate verzichtet. Proteine sind zum Muskelaufbau wichtig, daher für Sportler gut oder auch bei oder nach der Chemo bei großem Gewichtsverlust.
Energie: Ein andrer Teilnehmer meinte, er lasse Milchprodukte, Weizen, Soja, Mais weg, dadurch spüre er keinen Heißhunger mehr. Trotzdem fehle ihm etwas. Zur Anregung? Für den Geschmack? Zur gesundheitlichen Abrundung? Er meinte, Energie und Ausgeglichenheit. Da wären Proteine ebenfalls gut, doch er isst wenig Fleisch oder Eier. Im gemeinsamen Brainstorming kamen wir auf einige gute Proteinlieferanten: Nüsse, Hanf und, Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen. Wenn Hülsenfrüchte nicht so gut vertragen werden, kann man einen Teil mit Reis ergänzen. Verdauungsfeuer wird auch durch Zimt und Ingwer angeregt.
Grüner Tee brachte Besserung bei Übelkeit während einer Chemo und Energie. Da gibt es sehr viele verschiedene Sorten zum Ausprobieren. Dann wurde wieder das warme Frühstück hervorgehoben (warmer Flockenbrei mit Obst und Nüssen), da dies lange Zeit vorhält. Ein andrer hingegen trinkt grüne Smoothies, was ihm gut tut.
Nahrungsergänzungsmittel? Vitamin D, pflanzliche Ergänzungsmittel und Pilze in Kapselform wurden erwähnt. Da gibt es so viele unterschiedliche Meinungen dazu, was zur Verwirrung beiträgt. Q10? Zink? Selen? Vit C? Da steck auch eine Industrie dahinter.
Sonstiges: Getreide wie Vollreis, Hirse, Quinoa, Buchweizen, Kamut, Amaranth sind als alternative Beilagen zur Kartoffel genannt worden.
Dann als Erinnerung unsere so genannten Küchenkräuter: Schnittlauch, Petersilie, Thymian, Majoran, Liebstöckel (für Suppe), Basilikum, Origano, die für guten Geschmack sorgen.
Für den körperlichen Ausgleich wurde Sport empfohlen: Krafttraining, spazieren gehen, walken, wandern …
Wir hatten den Eindruck, dass der Austausch manche Anregungen gegeben hat. Einig waren wir in dem Satz: Ernährung hilft zur Bewahrung von Gesundheit!
Unser gemeinsam erstelltes Menü (ohne Mengenangaben):
Suppe: Kartoffelcremesuppe. Zwiebel, Karotten, Kartoffel, Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer. Zum Abrunden mit Sauerrahm bzw. Haferrahm.
Hauptspeise: Steak (oder Gemüselaibchen) und gemischter Salat.
Grüner Salat, Paradeiser, gelber Paprika, dazu eine Salatsoße mit ein Teil Apfelessig, ein Teil Balsamico Essig und dazu Dijon Senf. Dann kommt über den Salat noch Kresse.
Nachspeise: Obstteller, wer mag mit Käse.
Und ein Kaffeetscherl zum Schluss.
Gutes Gelingen!
Essenslust und Lebenskraft
15.03.2019
Diesmal ging es um eine kleine Einführung in die Traditionelle Chinesischen Medizin (TCM). Bei dieser geht es darum, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Dabei spielt die Regulierung von Qi, Yin und Yang und der 5 Elemente (Wasser, Feuer, Holz, Metall und Erde) eine Rolle. Qi wird oft als „Energie“ übersetzt, Yin und Yang sind das Gegensätzliche, das Sich-Ergänzende. Die Medizin umfasst Behandlungen, wie z.B. Akupunktur und Phythotherapie ( Kräuter), sowie Bewegung (Qi Gong) und Ernährung.
Drei grundlegende Prinzipien in der Ernährung nach TCM sind:
„Iss, was dir schmeckt“
Das rechte Maß – die Balance
Die Kraft der Verdauung
Thema Genuss:
Saisonal, regionales Gemüse wird empfohlen. Was in unserem Klima wächst, ist das, was uns in der entsprechenden Jahreszeit am besten versorgt. Nun, in unseren Märkten und Geschäften haben wir schon längst Weltgemüse. Es ist das ganze Jahr hindurch fast immer alles da. Möchte man jetzt diese Vielfalt nutzen oder sich mit wenig Angebot zufrieden geben? Das Wintergemüse z.B. Rosenkohl oder Fenchel ist recht intensiv und schmeckt nicht jedem. Zudem sind wir gesteuert durch die Werbung, die verführt. Andererseits gehört es zum Genuss, sich mal zu neuen Speisen verführen zu lassen. Nach einigen Diäten verlernt man, auf den Körper und auf die eigene Erfahrung zu hören.
Wann sagt mir der Körper: Das tut mir gut? Diese Frage regte zum Nachdenken an. Für einen ist Herbstzeit Kraftsuppenzeit, wogegen im Sommer keine Suppe gegessen wird. Wenn ich verkühlt bin, mag ich keine Milch. Bei langer Autofahrt mag ich wenig essen. Auf die Woche bezogen, geht irgendwann der Fisch ab. Am Fertigbuffet: Ich wähle, was mich anspricht. Auch die Landschaft kann inspirieren – viele Kartoffeläcker oder Mohnfelder wie im Waldviertel z.B. Im Urlaub in Italien oder Frankreich werden auch unbekannte Speisen probiert. Außerdem sind wir von Kind an bezüglich Essverhalten von den Eltern geprägt.
Gewürze tragen sehr zu einem geschmackvollen Essen bei: Ingwer auch gut bei Verkühlung, Kurkuma, Paprika, Pfeffer, Kümmel. Was wir unter Curry verstehen sind eigentlich unterschiedliche Gewürzmischungen. In vielen Fertigprodukten sind Geschmacksverstärker und Zucker enthalten. Vielen Menschen schmecken die Bio-Produkte nicht, da sie keine solche enthalten.
Eine interessante Anregung: Eine Teilnehmerin bestellt die Marley Spoon Kochbox, die alle Zutaten plus Rezepte enthält. Damit hat sie alles, was sie für sich und ihren Mann bruacht und kann immer etwas Neues ausprobieren.
Zur Verdauungskraft:
Was sollte man bei Chemotherapie vermeiden? Blähende Lebensmittel und Vollkornprodukte, da die Darmschleimhaut in der Chemo abgebaut ist. Übrigens sollten Darmgase nicht zurückgehalten werden. Günstig ist es, oft kleine Speisen zu sich zu nehmen, die nicht im Magen liegen. Eine andere Herangehensweise ist, hoch kalorische Speisen zu sich zu nehmen (z.B. Astronautennahrung), die Idee dahinter: ein starker Körper ist ein gesunder Körper. Probiotische und präbiotische Mittel verwenden? Da sind hoch dosierte Bakterienstämme drin für die gute Verdauung. Anregung: Mal für 10 Tage eine Kur zu machen. Nach der Chemo wurde Darmsanierung empfohlen zur Entgiftung, hilft auch gegen Depression. Für den Bauch sind Zwiebelwickel (Dampfwickel) gut.
Bei uns gibt es den Spruch: In der Früh essen wie ein Kaiser, zu Mittag wie ein Bürger und zu Abend wie ein Bettler. In der TCM wird ein warmes Frühstück empfohlen. Jedes Organ hat zwei Stunden am Tag sein energetisches Hoch, zwischen 7 und 9 in der Früh sind es der Magen und die Milz. Gekochtes, warmes Frühstück ist leichter verdaulich, regt das Verdauungsfeuer an und hält lange vor, der Heißhunger nimmt ab. Gekochte Flocken mit Apfel, Rosinen und Nüssen, ein bisschen Honig wer mag, das kann schon schmecken.
Zum Schluss wurde noch angemerkt, dass es so viele Kulturen gibt, die sich bezüglich Essverhalten widersprechen und alle werden gleich krank. Bleibt die Frage: Was ist meins?
Wieder haben wir gemeinsam ein Menü zusammen gestellt zum Ausprobieren und Nachkochen (ohne Mengenangaben):
Suppe: Klare Gemüsesuppe mit Schnittlauch
Hauptspeise: Lachs garniert mit Zitrone und Dille
Erdäpfel mit Blattspinat, als Gewürz Garam Masala, eventuell Schafskäse reinböckeln
Tomatensalat.
Nachspeise: Apfelspalten
Zum Trinken: Wasser, wer mag vermischt mit Weißwein zum Fisch.
Als Abschluss einen Kaffee mit einem Glas Wasser.
Kochbücher:
Temelie, Barbara; Trebuth, Beatrice: Das Fünf Elemente Kochbuch. Die praktische Umsetzung der chinesischen Ernährungslehre für die westliche Küche. Joy Verlag.
Fehrer, Roswitha: Das 5-Elemente-Kochen im Einklang mit den Jahreszeiten. Ennsthaler Verlag.
Essenslust und Lebenskraft
19.02.2019
Als Einstieg für die Reihe “Essenslust und Lebenskraft” wurde die Frage behandelt: “Gesundes Essen – was bedeutet das für uns?”. Durch die große Informationsflut wissen wir oft mehr über das, was ungesund ist. Dann wiederum ändert sich das, was als gesund betrachtet wird (z.B. Margarine – Butter). Woran erkenne ich, was für mich gesund ist? Da spielt das Bauchgefühl eine Rolle: — regelmäßiger Stuhlgang, wenig Blähungen, das Essen soll nicht schwer im Magen liegen. Müdigkeit und geistige Dumpfheit können auch noch Zeichen sein —
Zu Blähungen: In anderen Kulturen werden Darmwinde als Zeichen für Gesundheit angesehen, bei uns ist es unhöflich. Zucker/Weißmehl ungesund? In südlichen Ländern wird viel Weißbrot gegessen, dort hat sich die Darmflora der Menschen angepasst und es gibt wenig Probleme. Fleisch ja/nein? – Fleisch ist auch ein Energielieferant. Bei Durchfall sind z.B. Ballaststoffe nicht zu empfehlen. Es gibt also ein allgemeines Wissen, aber hier ganz unterschiedliche Zugänge, und ein persönliches Wissen, d.h. ich spüre und habe gelernt, was mir guttut. Wenn gesagt wird, Broccoli oder Curcuma ist gut gegen den Krebs, dann heißt das noch lange nicht, ich vertrage dieses Essen. Aber ich spüre unmittelbar, ob mein Darm gut funktioniert oder ich mich „krank“ fühle.
Dann gab es in unserer Runde mehrere, die allein leben. Die Schwierigkeiten, die damit zusammenhängen, sind: Für sich allein kochen macht keinen Spaß, man macht dann ein “schnelles Essen” (Butterbrot) und kein gesundes Essen. Beim Einkaufen fängt es schon an: ein Brokkoli reicht für drei Tage. Die Portionen sind oft zu groß und aufgewärmt schmeckt das Essen nicht mehr. Für Bio reicht das Geld manchmal nicht und Obst und Gemüse im Supermarkt ist bestrahlt.
Insgesamt haben wir uns darauf geeinigt, dass Gemüse, Obst, Getreideprodukte und wenig Fleisch gesund sind.
Die Diäten, die wir erwähnt haben, sind Mittelmeerdiät, Trennkost, Budvik-Diät, Ernährung nach TCM (Traditioneller Chinesischer Medizin), wobei wir uns nächstes Mal Gedanken zu letzterer machen wollen.
Bei den Küchen fand sich die ganze Welt wieder: von Vietnam über Thailändisch, Persisch, Italienisch bis zum Backhendl; doch allen wichtig waren die Gewürze, sie geben dem Essen erst die richtige Würze.
Vorschläge für das nächste Treffen sind: TCM und Essen, Krankheit und Essen ( z.b. während Chemotherapie ), schädliches Essen, Lieblingsrezepte, Essen prüfen mittels pendeln,
- Iss, was dir schmeckt (Genuss – saisonal, frisch, die Geschmacksrichtungen, Kräuter, langsam essen)
- Iss, bis du satt bist =Balance – das “rechte” Maß (regelmäßig essen, auf den Hunger hören, nicht nach 19 Uhr, Zeit zwischen den Mahlzeiten)
- Verdauungskraft (welche Hinweise gibt die Verdauung, “gute Verbrenner” daher warme Speiesen – warmes Frühstück
- und was von den Teilnehmern spontan kommt …
Zum Schluss wollen wir ein Menü gemeinsam erstellen:
Diesmal folgendes Menü zum Ausprobieren (ohne Mengenangabe):
Suppe: Kürbiscremesuppe
Zwiebel, Kürbis, Ingwer, Koriander, Salz, Pfeffer, zum Schluss Kokosmilch
Hauptspeise: Wurzelgemüse aus dem Wok, Basmatireis(alternativ Couscous) mit Safran
Karotten, Pastinaken, Sellerie, Lauch in Butter im Wok
Wer mag, ein Steak dazu
Nachspeise: Schafsjoghurt mit Honig
Eure Köche: Christa & Thomas