Dieses Gedicht erinnert mich an Gedichte von Hermann Hesse in der Wortwahl mit der Einfachheit der Bilder und der Spiritualität, die spürbar ist.
Dies kann der Leser nur verstehen, wenn er die Autorin kennt und ihre Lebensgeschichte dazu. Immer hart gearbeitet, eine liebevolle Mutter für ihre Kinder und stolz auf die eigene Autonomie, allein den Weg des Lebens gehend – da bleibt nur wenig Zeit für sich selbst. Die Kinder sind heute erwachsen, die Pension ist erreicht. Jetzt, wo Zeit für sich wäre, kommt die Krankheit und die Drohung, das Leben könnte bald vorüber sein.
Kein Einzelschicksal, dies kommt oft vor. Ihr Hobby ist es, Gedichte zu schreiben und in den Zeilen von ” In Dankbarkeit/Demut” hat sie wenige Monate nach der Diagnose ihren Seelenzustand ausgedrückt. Mit diesem kleinen Ausschnitt aus ihrem Leben bewundere ich, wie sie im Hier und Jetzt lebt und annimmt, was das Leben gibt. Dabei hat sie noch die Größe zu geben und kann ihren Stolz weiterleben.
Thomas Schmitt
IN DANKBARKEIT / DEMUT
lächelnd sich und and´re labend,
laufend den Ballast loslassend,
die geschenkten Tage lustvoll lebend,
voll erfüllt von Liebe lobend,
was uns an Schönem wird zuteil.