ZENTRUM FÜR GANZHEITLICHE

KREBSBERATUNG

A-1040 Wien

Wiedner Hauptstraße
60B/ Stiege 3/ Tür5
Anfahrtsplan

ANGEHÖRIGEN-TREFFEN in der Gruppe 94

Angehörige von Menschen mit der Diagnose „Krebs“ in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen und Beziehungen sprechen über die großen Herausforderungen, die die Krebsdiagnose darstellt. Da entsteht Fassungslosigkeit angesichts eines drohenden oder bereits erfolgten Verlustes, Schock über das Unbegreifliche, Sorgen und Ängste. „Ein Tsunami“, so ein Angehöriger, bricht herein und bringt das Leben durcheinander. Ja, es gibt sie, die wunderbaren Unternehmungen, Erlebnisse oder tiefen Gespräche, doch lauert dahinter Furcht – wie lange noch?

Wenn dann die Pflege ansteht und vielleicht übernommen wird, treten Erschöpfung und Überforderung ein. Wie kann ich Grenzen setzen, damit meine Energie noch lange bleibt? Was sind die Erwartungen, die an mich herangetragen werden und kann/soll ich sie erfüllen? Oft stellen sich Gefühle der Hilflosigkeit, Einsamkeit und Verlorenheit ein. Sprachlosigkeit, manchmal bereits in der Ursprungsfamilie bereits anwesend, kann sich zeigen. Ein Weg daraus kann sein, diese Gefühle zu spüren und ehrlich zu äußern. Bedürfnisse und Wünsche bei sich zu erfühlen, beim anderen zu erfragen, könnte ein gangbares Angebot zu einer guten, vertieften Beziehung zum anderen sein.

Falls der Partner/die Partnerin bereits verstorben ist, kann die Trauer so lähmend sein, dass es schwierig ist, in der Früh aufzustehen. Trauer kann lange währen und in „Schüben“ kommen. Andererseits ist auch Lust am Leben spürbar und ein schlechtes Gewissen – verrate ich damit das Angedenken?

Schließlich: Berichte über Langzeitüberlebende, die das vorausgesagte, nahende Ende weit überlebt haben, machen Mut. Der Hinweis auf die Patienten- und Sterbeverfügung kann ein Trost sein.

Christa Kaderavek

Der Preis der VERBUNDENHEIT ist der Verlust der ÜBERLEGENHEIT

Wie kann es geschehen, dass sich die Verbundenheit zweier Menschen in Ablehnung und Feindseligkeit verwandelt? Was kann uns überhaupt dazu bringen, einen anderen Menschen zu kritisieren, ihm Vorwürfe zu machen, ihn gar zum Feind zu erklären?

Vielleicht mutet diese Frage seltsam an, weil Bewertung, Kritik und Urteil in unserer Kommunikation allgegenwärtig sind. Und weil es eigentlich zum guten Ton gehört, bestimmte Menschen, Gruppen, Haltungen, Eigenschaften zu verurteilen und abzuwerten und damit zu zeigen, dass man selbst besser ist und zu den Besseren, den Überlegenen gehört. Das hebt die Stimmung, stärkt den Gruppenzusammenhalt und erspart uns die Auseinandersetzung mit den Verurteilten und deren Ansichten und Anliegen.

Wenn ich merke, dass ich in dieses Verhaltensmuster gerutscht bin, nehme ich mir immer wieder Zeit, um meinen Vorwurf zunächst möglichst klar zu formulieren und ihn dann gegen mich selbst zu wenden. Ich sage dann zum Beispiel zu mir selbst immer wieder „Ich bin arrogant“. Den dabei wahrgenommenen Gefühlen gehe ich mithilfe von EFT möglichst auf den Grund. Dabei hat sich jedes Mal gezeigt, dass ich mir den jeweiligen Vorwurf tatsächlich selbst machen kann. Nicht weil ich ganz genau das Gleiche mache wie die von mir kritisierte Person, aber sehr wohl im Prinzip, nur eben auf meine persönliche Art.

Hier wird also etwas, das uns eigentlich verbindet – eine bestimmte Eigenschaft oder ein bestimmtes Verhalten, das wir beide haben – zu etwas Trennendem! Und warum? Weil ich es bei MIR nicht sehen will, nicht akzeptieren will! Weil ich nicht so sein will, diese Eigenschaft nicht haben will, anders, „besser“ sein will als ich bin. Sprich, weil ich MICH SELBST ABLEHNE, oder zumindest diesen Teil von mir. Ablehnung trägt Selbstablehnung in sich. Und je unangenehmer mir eine Eigenschaft von mir ist, desto schwerer kann ich sie akzeptieren und desto heftiger und hartnäckiger fallen meine Vorwürfe und Angriffe aus.

All das muss übrigens niemals nach außen dringen. Das kann auch als anhaltendes Selbstgespräch stattfinden, das aber sehr wohl Auswirkungen auf das eigene Verhalten, die Stimmung und das körperliche Empfinden hat.

Das Streben nach Überlegenheit und das damit verbundene Bewerten, Beurteilen, Kritisieren wird also von einem unbewussten Gefühl der Unterlegenheit getrieben. Warum sonst könnte ich mich überlegen fühlen wollen? Menschen, die mit sich und ihrem Leben wirklich einverstanden sind, haben kein Bedürfnis, andere zu kritisieren, zu bewerten und zu verurteilen. Sie sind im Gegenteil – freiwillig, aus einem natürlichen Bedürfnis heraus – stets bestrebt, Brücken zu bauen, Unterstützung anzubieten, Verständnis zu entwickeln.

Vielleicht könnte man sagen, dass es eigentlich unmöglich ist, NICHT verbunden zu sein. Man kann aber durch Selbstablehnung das Gefühl des Getrenntseins bis hin zur Feindschaft erzeugen.

Wenn ich also merke, dass ich damit beschäftigt bin, andere zu bewerten und mich mit ihnen zu vergleichen, kann ich das als Gelegenheit nutzen um zu schauen, was mir gerade an mir selbst nicht passt und möglichst dafür sorgen, mich MIT und TROTZ dieses „Makels“ zu akzeptieren und anzunehmen. Weil ich – immer und in jeder Hinsicht – gut bin, so wie ich bin. Und weil ich mich nur „verbessern“, also weiterentwickeln kann, wenn ich mich zuvor wirklich vollständig angenommen habe.

Christian Ponleitner

ERLEBNISNACHMITTAG „AM HIMMEL“ – eine Rückschau

Am 14. Juni 2023 strahlte nach ein paar Regentagen die Sonne vom Himmel, wunderbares Wetter für den geplanten gemeinsamen Erlebnisnachmittag der Gruppe 94. Das Ziel war das Areal „Am Himmel“ im 19. Bezirk, teilgenommen haben acht Frauen und Dr. Thomas Schmitt.
Inmitten des „Lebensbaumkreises“, der 40 Bäume umfasst, suchten wir einen geeigneten Platz für unser Vorhaben und fanden ihn auf einer Anhöhe zwischen einer Linde und einer Weide, dort ließen wir uns auf mitgebrachten Decken und Kissen gemütlich nieder.
Bald spürten und sahen wir, welch kraftvollen und schönen Platz wir gewählt hatten: eingebettet zwischen den Bäumen des Kreises, sicher auf der Erde, die uns trägt, vor uns der weite und wunderbare Ausblick auf die Stadt, über uns die freie Sicht in den hellblauen Himmel, der uns riesengroße faszinierende Wolkengebilde zeigte.

Nach und nach besuchte jede Frau ihren Lebensbaum und nahm auf ihre Art und Weise Kontakt zu ihm auf, einige spazierten zur nahen Sisi – Kapelle und kamen mit interessanten Erzählungen zurück, ich lag oder saß da, erfreute mich an dieser herrlichen Umgebung und nahm die Natur in ihrer Fülle wahr.

Einen Höhepunkt des Nachmittages nahm unsere gemeinsame „Baum-Meditation“ ein. Thomas führte uns mit ruhiger und angenehmer Stimme in immer tiefere Schichten und zur Möglichkeit, selbst Baum zu werden, diesem in unserem Inneren Gestalt zu geben, seine Kraft zu spüren. Zur Einstimmung und nach der Meditation improvisierte Lea in einer zauberhaften Weise auf ihrer Geige. Im Anschluss tauschten wir unsere Erfahrungen aus.

Auch die kleine Lesung, die Thomas mit ausgesuchten Texten anbot, wurde freudig von allen angenommen und mit zarten Geigenklängen begleitet. Allmählich war es an der Zeit, Danke zu sagen. Danke für diesen wunderschönen, harmonischen, Kraft schenkenden, inspirierenden und alle Sinne berührenden Nachmittag „Am Himmel“. Danke für die Gemeinschaft und den Raum für jeden Einzelnen. Ein gemeinsam gesungenes Sanskrit-Mantra, dessen Bedeutung Anna uns erklärte, bildete einen stimmigen Abschluss für uns alle.
Wenige Stunden genügten, um die Verbundenheit mit der Natur, mit den Mitmenschen und mit sich selbst zu fühlen – der Kopf war leer und das Herz voll.
 
Gina Kekere

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Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitglieder und Interessierte!

„ALLEIN UND VERBUNDEN“ ist das Thema dieses Rundbriefes.

Der vietnamesische Zen-Meister und Friedensaktivist Thich Nhat Hanh hat als Grundlage seiner Achtsamkeitspraxis den Begriff „Interbeing“ geprägt, dies bedeutet wechselseitige Verbundenheit allen Seins. Je mehr wir uns dieser bewusst sind, desto behutsamer und liebevoller gehen wir mit uns selbst, mit unseren Mitmenschen und der Natur um.

Tiefe Verbundenheit öffnet Raum für Mitgefühl, Verständnis, Vertrauen und Wertschätzung, sie wirkt aufbauend, kraftvoll und ermutigend, bringt Freude, Liebe und Frieden, ich fühle mich geborgen, sicher und erfüllt, ich bin eins mit allem. In Krisenzeiten, bei Krankheit erleben wir sowohl den Schmerz der Trennung als auch die Kraft der Sehnsucht nach Verbundenheit. Die folgenden Beiträge vertiefen das Thema – Danke an die VerfasserInnen!

Wir laden Sie herzlich in die SHG „Die Zwiebel“ ein. Eigene Erfahrungen mit Gleichgesinnten auszutauschen kann sehr unterstützend und hilfreich sein, auch Treffen für Angehörige finden statt.
Unsere meist kostenfreien Veranstaltungen/Aktivitäten richten sich an Betroffene, Angehörige und alle Interessierten, schöpfen Sie aus der Fülle des Angebots. Zusätzliche Termine und Infos bis Jan./Feb.2024 stehen auf unserer Homepage. Wir freuen uns auf Ihr Kommen – allein oder gemeinsam mit einem von Ihnen geschätzten Menschen – und danke für Ihre Spende!

Viel Freude und Nachsinnen beim Lesen des Rundbriefes!
In Herzlichkeit, Gina Kekere

Spenden_2023_04

Als gemeinnütziger Verein ist die „Gruppe 94“ auf Ihre Unterstützung angewiesen. Wir bitten um Spenden (jeder Betrag willkommen!) und/oder Mitgliedschaft (Jahresbeitrag € 45,-).
Ihre Spende ist steuerlich absetzbar! ZVR461025341

Vereinsdaten für Spenden/Mitgliedschaft:
Gruppe 94 – Zentrum für ganzheitliche Krebsberatung
IBAN: AT 54 3200 0000 0568 3990
BIC: RLNWATWW

KOSTENFREIER TELEFONDIENST

Möchten Sie mit Ihren Anliegen und Sorgen gehört werden?
Mein offenes Ohr steht Ihnen zur Verfügung – jeden Mittwoch
für etwa eine halbe Stunde in der Zeit von 19.00 – 20.00 Uhr

Christa Kaderavek, Psychotherapeutin (Integrative Gestalttherapie),
erreichbar unter 0676/ 42 84 595

Mehr Ansprechpersonen auf der Homepage der Gruppe 94:
www.gruppe94.at/Telefondienst

KOSTENFREIER TELEFONDIENST2

Möchten Sie mit Ihren Anliegen und Sorgen gehört werden?
Mein offenes Ohr steht Ihnen zur Verfügung – jeden Mittwoch
für etwa eine halbe Stunde in der Zeit von 19.00 – 20.00 Uhr

Christa Kaderavek, Psychotherapeutin (Integrative Gestalttherapie),
erreichbar unter 0676 42 84 595

Mehr Ansprechpersonen auf der Homepage der Gruppe 94:
www.gruppe94.at/Telefondienst

GEMEINSAM SINGEN MACHT FREUDE!

Alle, die gerne singen (besonders auch die, die glauben, nicht singen zu können!), lade ich herzlich ein, durch das Singen endlich wieder ein gutes Gefühl von Gemeinsamkeit zu spüren. Singen lässt uns die Verbindung zueinander, aber auch das Verbunden-Sein mit etwas Größerem erleben. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile – so entsteht kraftvolle Energie in der Gruppe.

Es geht nicht darum, dass wir alle „richtig“ singen. Nein, Singen soll einfach Freude machen! Wie bei einem Konzert: Wenn bei einem Lied plötzlich tausende Menschen mitsingen, begeistert, fröhlich, wird man mitgetragen in eine Euphorie, die man nicht erklären kann, aber es geschieht. Und so tauchen wir ein Stück weit ein in eine schöne, gemeinsam getragene Welt, die uns wie eine große Quelle zur Verfügung steht.

Ich werde bekannte und beliebte Lieder „vom Band“ spielen, stelle euch Texte zur Verfügung, und wir singen mit, so gut wir eben können. Eine bunte Mischung erwartet euch: berühmte Hits aus Pop und Rock, Oldies, österreichische und internationale Volkslieder, Gospels… Ihr dürft natürlich mitentscheiden. Wenn du ein bestimmtes Lied gerne dabeihaben möchtest, bring bitte eine CD (o.Ä.) und den Text mit, und wir werden es versuchen. Lade auch andere Interessierte ein, je mehr wir sind, umso besser.  Ich freue mich sehr auf euch!

Termine: Montags, 19 Uhr: 27. März, 24. April, 22. Mai, 26. Juni

Wo: Bezirksmuseum Wieden, 4., Klagbaumgasse 4 (neben Gruppe 94)

Anna-Maria Steurer: 0660 760 98 93

ORIENTALISCHER INSTRUMENTEN- JAHRESKURS 2023

mit Gerald Ilyas Klawatsch
PENTATONIK – MAKAM-LEHRE – MYSTISCHES LIEDGUT

In diesem Jahreskurs besteht die Möglichkeit, mindestens ein Instrument nach eigener Wahl, das in der Traditionellen Orientalischen Chorasan-Musiktherapie angewendet wird, zu erlernen. Diese Musiktherapie wurde von Dr. Rahmi Oruc Güvenc entwickelt und weltweit gelehrt.

Der Kurs erfordert keine Vorkenntnisse, jedoch kontinuierliche Teilnahme, Zeit und Geduld zum Erlernen der Makams. ALLE Interessierten sind herzlich willkommen!
Sollte man noch nicht im Besitz eines Instrumentes (Ney, Ud, Dombra, Rebab, Bendir, Ceng, Kanun…) sein, wird eine Lösung gefunden – ein Einstieg ist somit jederzeit möglich!

Wann/Wo: jeweils Freitag, 17.00 – 18.30 Uhr,
28. April, 2. Juni, 20. Okt., 24. Nov., 22. Dez., in der Gruppe 94
Kosten: 140,- € für den gesamten Jahres-Kurs 2023 (Einmalzahlung oder auf Wunsch Teilzahlung in 2 Beträgen), später Entschlossene zahlen erst ab ihrer Teilnahme.
Anmeldung/Info bei Barbara Berrin Speck: el.berr@outlook.com
Mehr Info: www.bengusu.com