ZENTRUM FÜR GANZHEITLICHE

KREBSBERATUNG

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Zum Nachlesen: „KEIN GRUND TRAURIG ZU SEIN!“

Stärke aus belastenden Situationen gewinnen

So lautete das Thema des Abends, den Mag.a Susanne Deimel-Engler am 25.4.2022 im Bezirksmuseum Wieden gestaltete. Im Vortragsraum standen die Stühle für die Teilnehmer*innen in Kreisform, ein blühender Ast in einer Bodenvase und ein Holztischchen mit allerlei Dingen darauf, die uns neugierig auf ihre Bedeutung machten, bildeten die Mitte.

Nach der Begrüßung durch Dr. Thomas Schmitt, Obmann der Gruppe 94, gab uns Susanne, die von ihrem Mann und ihrer erwachsenen Tochter begleitet wurde, Einblicke in ihre Lebensgeschichte. In ihrer offenen und berührenden Art des Erzählens nahm sie uns mit auf eine bewegende Reise durch Stationen ihrer Krankheiten – das Leben mit einem Stoma als junge Frau infolge einer chronischen Darmerkrankung – und dazu Jahre später eine Krebsdiagnose mit mehreren anschließenden Operationen.

Alleine diese beiden Eckpunkte in Susannes Leben wären genug gewesen, um mit dem Schicksal zu hadern. Doch sie wurde gegen den Rat der Ärzte schwanger und gebar eine gesunde Tochter. Das Ja zu ihrer Entscheidung und zu ihrem Kind benötigte eine weitere OP zur Korrektur ihres Stomas.

 

Susanne zeigte ihren persönlichen Weg durch schmerzhafte und auch mutlose Krankheitsphasen auf. Sie erzählte uns von ihrem sozialen Netzwerk, wie wichtig und hilfreich die Unterstützung besonders von Ehemann Franz, von Familie und Freundinnen für sie war, gerade auch nach der Geburt ihrer Tochter Stefanie. Sie ließ uns teilhaben an ihrem Prozess des Wachsens an ihren Herausforderungen, ihrem Prozess der Reifung, ihrem Prozess des Annehmens ihrer körperlichen Veränderungen.

Bewegung, Singen, Pilgerwandern und eine Menge Humor zählen unter anderem zu ihren Kraftquellen, der geliebte Kraftplatz „Wald“ hatte immer Anteil an ihrem Gesundwerden.

Auch die verschiedenen Gegenstände, die auf dem Tischchen lagen – zum Teil Geschenke von nahe stehenden Personen – waren für Susanne in bestimmten Situationen von großer Bedeutung: ein bemalter Stein symbolisierte zum Beispiel Stärke und Mut, eine Zeichnung brachte Erkenntnis, eine Tontafel und eine humorvolle Karte standen für Freude und Lachen, eine selbst aufgefädelte Pilgerkette gab Kraft, Bücher halfen weiter…

Sie vermittelte uns, wie stark ihr die Lebenskraft und der Lebenswille in schwierigen Phasen Halt gegeben haben. Susanne hatte die mentale Kraft, ihren durch Krankheit und OPs veränderten Körper in einem Prozess achtsam und liebevoll anzunehmen und eine Einheit zu werden. Natur, Glaube und die Gemeinschaft mit lieben Menschen sind ihr wichtige Stützen, sind Nahrung in ihrem Leben.

Susanne beendete ihren Vortrag mit den Worten: „ICH HAB HALT SO EINE GROSSE FREUDE UND EINE LUST ZU LEBEN!“ Und dieser Satz war von einem Schauen in die Runde, von einem inneren Strahlen aus ihren Augen und ihrem hellen Lachen begleitet….

Im Anschluss beantwortete sie noch Fragen der Anwesenden, ein reger Austausch folgte.

Liebe Susanne, herzlichen Dank für dein Dasein, für deine Offenheit, für deinen Tiefgang, das war eine sehr feine und beeindruckende Veranstaltung, lebendig, Kraft gebend, inspirierend, mit Nachklang – jeder konnte für sich etwas mitnehmen!

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