ZENTRUM FÜR GANZHEITLICHE

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VERBUNDENHEIT

Ist der Mensch ein Gemeinschaftswesen? Brauche ICH die Gemeinschaft?

Die Natur kennt für beides Beispiele und beeindruckt war ich von den Elefanten in Afrika, die Herde, Schutz der Kinder und dann kam der einsame große Elefantenbulle aus dem Wald und wurde für kurze Zeit Teil dieser Gruppe. Aus der Entwicklungspsychologie wissen wir, dass wir ohne Gegenüber uns selbst nicht finden können, wir kennen das Phänomen, dass unser eigenes Selbstbild selten mit dem Fremdbild, das von außen kommt, übereinstimmt.

Für mich ist Verbundenheit eng mit Gruppe gekoppelt: Schutz, Geborgenheit, Halt und Fürsorge, ein gemeinsames Weltbild wie das Christentum, aber auch Pflichten und Aufgaben; eine persönliche Erfahrung ist die Weisheit der Gruppe, sie eröffnet mir und uns Allen Wege und Möglichkeiten, eine Krise zu bewältigen. In der Krise bin ich schwach, fühle mich hilflos und allein. All dies kann das Verbunden-Sein mit einer Gruppe auflösen und die Wärme wird zur heilsamen Kraft. Diese Erfahrung kann jede/r in der Selbsthilfegruppe unmittelbar selbst machen. Verbunden in der Krise Krankheit, getragen durch die Gruppe erfahre ich Möglichkeiten, weil ich anderen zuhöre, wie sie ihren Weg gefunden haben.

Es gibt für mich zusätzlich eine Natur-Verbundenheit und eine Spiritualität der Verbundenheit. Hier geht es um noch größere Bereiche, derer ich ein Teil bin und die ICH erfahren darf, die mir Boden für mein Wachstum als Person geben. Im Christentum bedeutet dies: Ich gehe meinen Weg, aber Gott begleitet mich immer und überall. Das ist meine persönliche Wurzel, ich könnte es auch anders formulieren.

Die Selbsthilfegruppe der Gruppe 94 ist so eine Welt der Verbundenheit. Eine kleine überschaubare Gruppe, persönlicher Kontakt, Offenheit für viele verschiedene Ansichten und offen, dem Einzelnen seinen Weg zu belassen. Neugierig sein auf das Andere und Unterstützung geben.

Thomas Schmitt

Dr. Thomas Schmitt Juni 2022

 

DIE HERZENSFLAMME NÄHREN

Wir haben viele Bilder zu einem nicht fassbaren Phänomen, dem wir eine Verbindung zum Universum / Natur / Gott zuordnen.
„Und Gott hauchte dem Menschen seinen Atem ein und er war lebendig.”
Dieses Licht in uns ist ein Sinnbild für die Seele, es ist mit dem Universum verbunden. Es spiegelt aber auch den menschlichen Aspekt, es steht für Güte, Toleranz, Weichheit, Wärme und vieles mehr. Es zeigt, dass wir mitfühlend sind, verstehen und trösten können. In der Gestalt der Mater Dolorosa / Pieta finden wir die Herzensflamme. Sie brennt für mich und für die Menschen und die Welt um mich. Wir sehen die Herzensflamme am deutlichsten, wenn der Schmerz uns begleitet, selten, wenn wir in Wohlbefinden sind.
Die Corona-Pandemie hat uns einen langen Weg in eine neue Welt geführt, wir haben eine Welt des Wohlbefindens verlassen müssen und orientieren uns neu. Am Anfang war das Teilen und Mitsorgen von bedürftigen Nachbarn oder das gemeinsame Bewältigen eine schöne neue Erfahrung, aber wir haben es bereits wieder verloren und kämpfen viel allein. Krieg, Wirtschaftschaos, eine einseitige Berichtserstattung – alles setzt uns zu, lässt viele Menschen sich in Isolation finden.
Die Herzensflamme nähren bedeutet im Alltag, sich zu öffnen, eine positive Einstellung suchen und den Menschen beistehen, die durch Umstände dies hier und jetzt nicht erfahren können. Wir verlassen die Konsumgesellschaft, wir bauen zusammen mit unseren Kindern an einem belebbaren Planeten.
Viele Umstände, auch Krankheit, können mich aus der Bahn werfen, diese Herzensflamme ist ein Anker in mir. Hier finde ich mich, geborgen und getragen und bekomme die Kraft, mich neu auszurichten, aufzurichten und weiterzumachen. Dazu bedarf es, sich dieser Seite des Ichs zu stellen, es anzunehmen. Das Schöne ist, dass, wenn ich gerade schwach bin und meine Flamme klein, ein anderer Mitmensch mir helfen kann, die Flamme anzufachen. Wir können sie teilen und sie wird dadurch größer, stärker und wärmer.

IN DANKBARKEIT / DEMUT

Dieses Gedicht erinnert mich an Gedichte von Hermann Hesse in der Wortwahl mit der Einfachheit der Bilder und der Spiritualität, die spürbar ist.

Dies kann der Leser nur verstehen, wenn er die Autorin kennt und ihre Lebensgeschichte dazu. Immer hart gearbeitet, eine liebevolle Mutter für ihre Kinder und stolz auf die eigene Autonomie, allein den Weg des Lebens gehend – da bleibt nur wenig Zeit für sich selbst. Die Kinder sind heute erwachsen, die Pension ist erreicht. Jetzt, wo Zeit für sich wäre, kommt die Krankheit und die Drohung, das Leben könnte bald vorüber sein.

Kein Einzelschicksal, dies kommt oft vor. Ihr Hobby ist es, Gedichte zu schreiben und in den Zeilen von ” In Dankbarkeit/Demut” hat sie wenige Monate nach der Diagnose ihren Seelenzustand ausgedrückt. Mit diesem kleinen Ausschnitt aus ihrem Leben bewundere ich, wie sie im Hier und Jetzt lebt und annimmt, was das Leben gibt. Dabei hat sie noch die Größe zu geben und kann ihren Stolz weiterleben.

Thomas Schmitt

 

IN DANKBARKEIT / DEMUT

lächelnd sich und and´re labend,

laufend den Ballast loslassend,

die geschenkten Tage lustvoll lebend,

voll erfüllt von Liebe lobend,

was uns an Schönem wird zuteil.

 

Buchempfehlung:
“LEBEN UND GLEICHZEITIG STERBEN”

Von Sarah Braun, Udo Lakovits, Andrea Strachota
Mabuse Verlag (ISBN 978-3-86321-452-4)


„Sarah Braun erhält im Alter von 24 Jahren die Diagnose ALS, Amyotrophe Lateralsklerose. Es ist ein Todesurteil, denn ihre Lebenserwartung beträgt noch drei bis fünf Jahre. Früher zu sterben als die meisten anderen im eigenen Umfeld ist herausfordernd, weil eine andere Lebenswelt betreten wird. Dabei zuzusehen, wie ein nahestehender Mensch stirbt, ist eine Grenzerfahrung.“


Untergliedert in die Kapitel Anfang vom Ende – Tod – Körper und Verluste – Psyche und Schmerzen – Kommunikation und Ängste – Liebe und Hoffnung – Das Ende der Reise erzählt Sarah Braun ihren Zugang, ihre Erlebnisse, ihre Ängste und wie sie daran wächst und ihre Lösung findet, warum es sich lohnt, trotzdem Ja zum Leben zu sagen. Die Parallelen zu unserem Jahresthema „Das Licht wächst aus mir“, zum Vortrag von Susanne Deimel-Engler „Kein Grund traurig zu sein!“ oder zum Vortrag von Tilly Egger „Krebs und Psyche – Unterwegs in einem unbekannten Land“ tun sich auf. Verstärkt wird es durch die Erlebnisse der liebenden Menschen von Sarah Braun, die offen erzählen von ihrer Hoffnungslosigkeit, ihrer Wut, ihrer Befangenheit, ihren Ängsten, aber auch dem Mut, mit ihr diesen Weg zu gehen und die Lebenslust trotz alledem wachsen zu lassen. Sie erzählen vom Reifeprozess, der so schnell gehen muss, dass es weh tut, aber das Licht bricht durch und der Sinn des Lebens wird sichtbar.


Ein wunderbares Buch, eine klare, einfache Sprache und tief berührend für alle, die sich diesen Themen stellen wollen. Thomas Schmitt

Dr. Thomas Schmitt März 2022

 

DAS LICHT WÄCHST AUS UNS

Der Sommer kommt und die Sonne, das Licht wird stärker und mehr. Wir haben eine lange Zeit der Reduktion in dieser Corona-Zeit erfahren und es wird Zeit, sich zu treffen, auszutauschen und sich zu öffnen für Neues. Das Licht in uns, der göttliche Funke, der Lebensgeist strahlt immer in uns, aber wir können viel dazu beitragen, dass er stärker wird und heller leuchtet. Dann spüren wir es selbst, aber auch die anderen bemerken es. Charisma, Lebensfreude, die persönliche Energie, Humor, in allem kommt dieses Strahlen zum Ausdruck. Es wird Zeit für jeden Einzelnen von uns, aufzubrechen und unser Strahlen zu verstärken.

Eine Form es zu verstärken, ist die persönliche Antwort auf die Frage „Wie“.

Wie will ich leben und lebe ich im Hier und Jetzt so. Daraus leitet sich alles andere ab. Unterm Strich soll es positiv sein, dann bin ich nicht nur zufrieden, sondern ich spüre die Lebenslust in mir. Alles andere leitet sich davon ab.

Ich weiß, dass dies leicht gesagt ist und oft nicht leicht umzusetzen ist. Doch es lohnt sich, darum zu kämpfen und nicht im Alltag dahinzusiechen. Dann wächst das Licht in mir, dann wird es sichtbar.

Als Gruppe 94 wollen wir aus dem “Dornröschen-Schlaf” erwachen und gemeinsam dieses Licht wieder verstärken. Auch das ist ein Wissen, ich muss den Weg nicht allein gehen, gemeinsam fällt vieles leichter. Gemeinsam lachen ist schöner als allein. Unsere Kurse starten wieder und zum Höhepunkt steht das Sommerfest im Juni unter dem Motto „Lichtfest“.

Dr. Thomas Schmitt Oktober 2021

 

GESUNDHEIT – ein ärztlicher Blick

Als Arzt setze ich mich mit meinen PatientInnen jeden Tag in der Praxis mit dem Thema Gesundheit auseinander und erlebe eine unglaublich komplexe Vielfältigkeit.

Bereits beim Begriff „Gesundheit“ findet die WHO eine sehr weitgefächerte allgemeine Begriffsdefinition, um der breiten Vielfalt von Gesundheit zu entsprechen. Der Begriff „Gesundheit“ ist abhängig von Kulturen, Lebenszeiten, persönlichen Umständen und Notwendigkeiten. Das bedeutet konkret, meine persönliche Definition von Gesundheit wird geprägt von der Gemeinschaft, in der ich aufwachse und lebe, von meinem Lebensalter und den persönlichen Zielen, die ich für mich entwerfe. Ein Spitzensportler wird Gesundheit anders definieren als ein kranker Mensch!

Gesundheit ist variabel, zeigt eine Vielfalt, die sich teilweise widerspricht und doch gemeinsam eine Norm darstellt. Was ist gesünder? Um 18:00 regelmäßig essen oder um 21:00, wie es in südlicheren Ländern üblich ist? Ist eine 16:8 Essensphilosophie gesünder als 3 x über den ganzen Tag verteilt zu essen? Bezieht sich Gesundheit hier nur auf eine körperliche Ebene mit langer Lebenszeit und Krankheitsvermeidung oder ist Lebenslust und Genießen miteinberechnet? 

Bei der körperlichen Ebene kann ich relativ leicht gemeinsame Nenner finden. Keiner widerspricht, wenn ich sage, dass Bewegung und Ernährung Bausteine für den Begriff „Gesundheit“ sind. Ausgewogen, regelmäßig und maßvoll sind hier wichtige Regulatoren. Wichtig ist hier, seine persönlichen Konzepte zu entwickeln, die zu mir und meinem Körpertypus passen und nicht im Widerspruch zur Lebenslust stehen.

Bereits viel schwieriger wird es mit der psychischen Gesundheit. Es ist eine fließende Grenze zwischen einer psychischen Gesundheit und einer psychischen Krankheit, erst im Verlauf und regelmäßigem Verhalten wird die Krankheit manifest. Doch geht es hier in diesem Artikel darum, die Gesundheit zu finden und …

Dr. Thomas Schmitt Oktober 2021

 

GESUNDHEIT – ein ärztlicher Blick

Als Arzt setze ich mich mit meinen PatientInnen jeden Tag in der Praxis mit dem Thema Gesundheit auseinander und erlebe eine unglaublich komplexe Vielfältigkeit.

Bereits beim Begriff „Gesundheit“ findet die WHO eine sehr weitgefächerte allgemeine Begriffsdefinition, um der breiten Vielfalt von Gesundheit zu entsprechen. Der Begriff „Gesundheit“ ist abhängig von Kulturen, Lebenszeiten, persönlichen Umständen und Notwendigkeiten. Das bedeutet konkret, meine persönliche Definition von Gesundheit wird geprägt von der Gemeinschaft, in der ich aufwachse und lebe, von meinem Lebensalter und den persönlichen Zielen, die ich für mich entwerfe. Ein Spitzensportler wird Gesundheit anders definieren als ein kranker Mensch!

Gesundheit ist variabel, zeigt eine Vielfalt, die sich teilweise widerspricht und doch gemeinsam eine Norm darstellt. Was ist gesünder? Um 18:00 regelmäßig essen oder um 21:00, wie es in südlicheren Ländern üblich ist? Ist eine 16:8 Essensphilosophie gesünder als 3 x über den ganzen Tag verteilt zu essen? Bezieht sich Gesundheit hier nur auf eine körperliche Ebene mit langer Lebenszeit und Krankheitsvermeidung oder ist Lebenslust und Genießen miteinberechnet? 

Bei der körperlichen Ebene kann ich relativ leicht gemeinsame Nenner finden. Keiner widerspricht, wenn ich sage, dass Bewegung und Ernährung Bausteine für den Begriff „Gesundheit“ sind. Ausgewogen, regelmäßig und maßvoll sind hier wichtige Regulatoren. Wichtig ist hier, seine persönlichen Konzepte zu entwickeln, die zu mir und meinem Körpertypus passen und nicht im Widerspruch zur Lebenslust stehen.

Bereits viel schwieriger wird es mit der psychischen Gesundheit. Es ist eine fließende Grenze zwischen einer psychischen Gesundheit und einer psychischen Krankheit, erst im Verlauf und regelmäßigem Verhalten wird die Krankheit manifest. Doch geht es hier in diesem Artikel darum, die Gesundheit zu finden und wie ich sie persönlich fördern kann. Ziel ist es, die Gesundheit aktiv zu fördern und Krankheit überhaupt nicht erst sich entwickeln lassen. Bereits beim Schreiben wird mir bewusst, dass ich nicht alles erfasse und vielen nicht gerecht werde. Doch will ich es trotzdem versuchen und ein Konzept für eine gute, stabile psychische Gesundheit entwickeln.

Ich erlebe Menschen, die in einem guten sozialen Kontext leben, als robust und gesettelt. Eine soziale Umgebung zu haben, die mich trägt und fördert, ist eine wichtige Basis. Familie, Freunde und einen breiten Bekanntenkreis zu haben, fördert und trägt mich. Es ist ein Umfeld, das mir Rückmeldungen zu meiner Befindlichkeit gibt, das auf mich schaut und mir hilft. Dies bedeutet aber, eine Ehrlichkeit und Offenheit miteinander zu haben, die von Toleranz und Humor getragen wird.

Damit ich dies erleben kann, muss ich mir bis zu einem gewissen Ausmaß selbst begegnen und einen Prozess durchlaufen, der mich in diesen Begriffen reifen lässt, in dem ich die Prägung durch meine Familie zu meiner eigenen Entwicklung durchlaufe und ein eigenes Weltbild entwickle, das positiv ist und eine Offenheit hat, die Toleranz zulässt. Mit sich selbst sanft umgehen und dabei aber ehrlich in der Situation zu bleiben, erfordert Mut. Ein persönlicher Zugang ist, mir immer wieder eine Auszeit zu gönnen, in der ich mir begegne und Zeit habe, meine offenen Fragen zu formulieren – keine Antworten! Es ist wie beim Bild vom Sturm gepeitschten See, in dem der Sturm sich legt, der See ruhig wird und den Blick in die Tiefe des Wassers freigibt.

Ich biete mein eigenes Weltbild zur Diskussion an:

– Leben ist Bewegung, somit verändert sich alles, nichts bleibt, so wie es ist.

– Hoffnung ist nicht die Gewissheit, alles wird gut, sondern der Weg, den ich einschlage, ist mein Weg, für mich richtig und führt mich hoffentlich ans Ziel.

– Leben ist ein lebenslanges Lernen mit dem Ziel, meine Angst zu überwinden.

Wie gesagt, mein eigenes Weltbild! Meine Lebenssätze haben sich auch im Verlauf verändert, aber nicht in der Grundsubstanz. Ich habe jetzt verschiedene Ebenen eröffnet für eine gute und stabile psychische Gesundheit: Ein gutes soziales Umfeld, sich selbst begegnen mit dem Ziel der eigenen Entwicklung zu einer verantwortungsvollen Persönlichkeit und ein tragendes Weltbild.

Eine Kraft, die jeden trägt, ist der Humor. Lachen ist gesund, Lachen löst viele Spannungen und über sich selbst lachen zu können, das ist die hohe Schule des Lebens. Hier meine ich den Humor, der nicht auf Kosten von anderen geht.

Achtsamkeit. Dieser Begriff bedeutet, als ganzer Mensch im Hier und Jetzt zu sein. Gefühle leben und sie zu spüren, sie als wertvolle Botschaft für die eigene Bedürftigkeit wahrzunehmen und ihnen zu vertrauen.

Mein Rhythmus steht für die meisten Menschen im Widerspruch zu den Anforderungen der Gesellschaft, des Berufs und den eigenen Vorstellungen. Hier geht es um Auszeiten, Pausen und Erholungszeiten, wie schnell oder ruhig ich meine Arbeiten erledige und ich somit in mir ruhe oder gestresst werde. Vieles kann ich nicht verändern, sondern muss es akzeptieren, weil die Gesellschaft es so fordert, doch kann ich einen Gegenpool schaffen, aktive Erholungszeiten, ich mache aktiv etwas für mich und entleere mich nicht passiv vor dem Fernseher u/o Computer.

Es gäbe noch vieles, aber eines ist mir noch wichtig. Das zu suchen, was außerhalb unserer sichtbaren Welt liegt – die Spiritualität. Eine Spiritualität zu besitzen hilft, sich selbst besser einzuordnen und eine Kraft außerhalb des eigenen Lebens zu haben.

Ich muss nicht alles wahrnehmen, manchmal ist es gut, sich auf einige oben genannte Punkte einzulassen. Aber es tut gut in Bewegung zu sein, das Leben als große Reise zu erleben und die Welt als freundliche Scheibe wahrzunehmen.

Dr. Thomas Schmitt

Neu: ANGEHÖRIGEN-TREFFEN in der Gruppe 94

Immer wieder werde ich gefragt, ob es eine Selbsthilfegruppe für Angehörige gibt. Ich kenne keine SHG für Angehörige in Österreich.

Trotzdem ist mir bewusst, dass der Zugang zur Krankheit „Krebs“, sein Umgang und der Weg zur Gesundheit ganz verschieden angegangen werden, je nachdem ich Betroffene/r oder Angehörige/r bin. Als Betroffene/r bin ich vielmehr mit den Folgen von Krankheit und Therapien konfrontiert, muss meine Kräfte sammeln, um den Weg der Krankheit zu gehen.

Als Angehöriger bin ich in der Rolle eines Begleiters, konfrontiert damit, dass das Schicksal meinen Partner in eine andere Welt katapultiert hat, bin als Begleiter auch in einer hilflosen Position, da Krankheit, Therapien und anderes die gemeinsame Welt bestimmen. Als Angehöriger erlebe ich auch, dass unter Umständen mein Partner den Weg zur Gesundheit ganz anders angeht als ich ihn planen würde. Schon der Begriff „was ist gesund“ kann zu Streit führen, da meine gut gemeinte Tasse Tee nicht akzeptiert wird.

Gerade als Angehöriger setze ich mich auch mit dem möglichen Tod des Partners auseinander, eine schmerzhafte Vorstellung. Doch dies will ich nicht mit dem Partner diskutieren, da ich seine Hoffnung nicht zerstören will.

Als Angehöriger erlebe ich eine Entwicklung bei meinem Partner, zwangsweise bedingt durch die Krankheit, die nicht geplant war, gemeinsame Ziele verschieben sich. Die persönlichen Werte innerhalb der Beziehung werden in Frage gestellt, große Belastung sowohl psychisch, physisch, sozial als auch finanziell ergeben sich. Dies alles und viel mehr stürzen auf den Angehörigen, den Partner ein. Doch gibt es in vielen Beziehungen keinen Raum dafür, dies gemeinsam aufzuarbeiten. Anderes ist wichtiger oder die Kraft reicht einfach nicht aus für diesen Austausch. Die Schere der Auseinanderentwicklung öffnet sich.

– Wo ist der Platz für meine Gefühle?!

– Wo kann ich meinen Frust abladen?!

– Wo finde ich Antworten auf so viele Fragen?!

Wir bieten als Einstieg in eine mögliche Selbsthilfegruppe „Angehörige“ erstmals zwei Abende im Herbst an, um auszuloten, ob Interesse daran besteht.

Christa Kaderavek und Thomas Schmitt moderieren am 4.11. und am 14.12. jeweils ab 19 Uhr diese Abende. Wir bitten um Anmeldung bei:
Christa 0676 4284596 oder Thomas 0664 5811642

Vortragsabend mit Dr. Tilly Egger: KREBS UND PSYCHE – Unterwegs in einem unbekannten Land

Die Diagnose „Krebs“ trifft jeden Menschen im Herzen. Jede*r stellt sich in Frage, jede*r ist verwundet und jede*r hofft, es geht gut aus. Mit diesen wenigen Worten versuche ich eine Dimension zu beschreiben, das uns in unseren Grundfesten erschüttert, wenn es eintritt. Deswegen ist Krebs nicht nur eine Erkrankung des Körpers, Heilung muss sich auch in meiner Psyche abspielen!

Ich freue mich, dass Frau Dr. Tilly Egger, Strahlentherapeutin und Psychoonkologin der 1. Stunde in Österreich, einen offenen Abend gestaltet und skizziert, welche Mechanismen uns helfen, die Krise zu meistern, warum Psyche und Immunsystem zusammenhängen, was dies beeinflusst und warum es zentral ist, selbst aktiv bei der Heilung mitzuarbeiten. Nach dem Vortrag gibt es die Möglichkeit zur Diskussion.

Ort: Gruppe 94, Datum siehe Homepage Gr94
Anmeldung bei Dr. Th. Schmitt: 0664 58 11 642

Dr. Thomas Schmitt

 
Liebe Freunde/innen der Gruppe 94!
 
Corona hat uns schlafen geschickt, hat uns zurückgeworfen auf unser ureigenes Selbst. So ist das Thema „Gesundheit“ vielschichtig. Einerseits ergab die Situation, seine eigenen Kraftquellen zu aktivieren, um die Krise zu meistern, anderseits hat es auch uns als Gruppe aktiviert, wieder als Angebot, wieder als Treffpunkt für das Thema „Krankheit“ da zu sein. Wir fürchten, dass Corona noch nicht besiegt ist, aber wir wollen wieder unsere Aktivitäten öffnen, natürlich unter den notwendigen Maßnahmen. 
Jede/r einzelne Gruppenleiter sorgt bei sich für die notwendigen Schutzmaßnahmen, aber alle fiebern wir wieder dem Start entgegen. Die Selbsthilfegruppe hat bereits 2 x stattgefunden und der persönliche  Austausch ist bei den Teilnehmern gut angekommen. Sicherheit funktioniert, wenn jede/r sich unmittelbar vorher testen lässt, neben geimpft und genesen. Ein weiterer Schritt ist die telefonische Anmeldung, dann können wir gut planen. 
Die Zahlen der aktiven Mitglieder sind deutlich zurückgegangen. Als Obmann sage ich laut, bitte werdet aktive Mitglieder, wir leben vom Mitgliedsbeitrag und organisieren davon viele kostenlose Angebote.
 
Danke! Thomas Schmitt (Obmann Gruppe 94)